Neue Lieder auf Plattdeutsch Teil 3/5: Let the Schuen´boehn burn

Als Kind hab ich viel Zeit in der Werkstatt meines Großvaters verbracht. Hier hatte alles seinen Platz, ohne dass es dort je aufgeräumt gewesen wäre. Aber in dem vermeintlichen Chaos fand sich eben alles, was nötig ist, um Puppenhäuser zu bauen, eine Garage zu entwässern oder Traktorreifen zu wechseln. Als mein Großvater dann starb, wurde all das für ein paar Jahre zu einem kleinen Museum, zu einem Erinnerungsort. Und schon immer hab ich drüber nachgedacht, darüber zu schreiben: wie jeder Gegenstand ein Stück von dem Menschen in sich trägt, der ihn einmal angeschafft und dann lange benutzt hat. Und natürlich über dieses seltsam ambivalente Verhältnis, das ich als Nachkomme nun zu all dem habe. Weil es die Sachen meines Großvaters waren, lag es nicht an mir zu entscheiden, was mit all dem wird und ich bin froh darüber, ich hab das Taschenmesser meines Opas und das ist gut so. Doch was wäre wenn… … Vollständigen Beitrag lesenNeue Lieder auf Plattdeutsch Teil 3/5: Let the Schuen´boehn burn

Neue Lieder auf Plattdeutsch Teil 2/5: Dat rüückt schnåksch.

Klebrig… das ist ein Wort, das ich abseits der eigentlichen Bedeutung immer mehr nutze, wenn ich beschreiben will, dass es im Handeln oder im Denken eines anderen irgendwie seltsam zugeht. Wenn einer zum Beispiel herumläuft mit der These, man könne dies oder jenes ja gar nicht mehr sagen, dann aber seine These, dass man ja dies oder jenes gar nicht mehr sagen könne, überall breit tritt – in der Zeitung, im Fernsehen, in Büchern – und sich entweder dabei gar nicht bewusst ist, was er da für einen Unsinn verzapft, oder einfach nur Kasse machen will. Oder, viel schlimmer, den Diskurs aus Angst vor Widerspruch ideologisch so beeinflussen will, dass Leute am Ende wirklich glauben, es gäbe Rede- oder Denkverbote. Das ist klebrig und wer sich mit solchen Leuten gemein macht, der macht sich schmutzig. Wir müssen das hier nicht ausdiskutieren, aber vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es immer gut ist, sich einer Diskussion zu stellen, besser jedenfalls, als stattdessen von Denk- oder Redeverboten zu fantasieren. Und darauf, dass es absurd ist, öffentlich in allen Medien die Sachen zu sagen, von denen man behauptet, sie nicht mehr sagen zu dürfen. … Vollständigen Beitrag lesenNeue Lieder auf Plattdeutsch Teil 2/5: Dat rüückt schnåksch.

Neue Lieder auf Plattdeutsch Teil 1/5: De lütt dreieckig’ Diern

Als die „Lieder für Frieda“ entstanden sind, im Winter 2019/2020, war das, wie eine Sprachlosigkeit zu überwinden. Ich war mir sicher – und bin es immer noch – dass das letzte, was diese Welt braucht, noch ein mittelalter Sänger ist. Aber: vielleicht braucht Frieda ein paar Lieder auf den Weg. Und dann hab ich losgeschrieben und ein Lied sollte ein Spiel mit der Perspektive sein.

Beim Song „Ein dreieckiges Mädchen“, wollte ich den Blick lenken vom großen blauen Ball im All bis hinunter unters Bett, dorthin, wo in einer Schachtel unter Staub eine Blatt Papier liegt. Und darauf, wohl gemalt von einem Kind, ein dreieckiges Mädchen, das schwebt. Wer je ein Kind hat ein Mädchen im Kleid malen sehen weiß, was es mit dem Dreieck auf sich hat. Und in der zweiten Strophe dann geht die wilde Fahrt der Perspektive weiter: das gezeichnete Kind hält – wie einen Luftballon womöglich – einen blauen Ball im All… … Vollständigen Beitrag lesenNeue Lieder auf Plattdeutsch Teil 1/5: De lütt dreieckig’ Diern

Sommer auf dem Land

Ich werde Stechbeitel aus dem Holz ziehen unter blinden Fenstern und den Kindern zeigen, wo der Gummihammer hängt – kopfüber im Schrank. Dessen Tür wir öffnen werden, so sanft es eben geht mit sechs Händen, damit UrUropa nicht klappert. Der hängt gerahmt in der Tür – UrUropa – und klappert solang die Tür sich rührt. Dann werden wir nehmen: die Sägelade und den Fuchsschwanz und das Kantholz und den Zollstock. Und was die anderen vier Hände greifen konnten, das legen wir zurück. … Vollständigen Beitrag lesenSommer auf dem Land

Nando Kallweit: Wie fünf Leute alle Level der Meta-Ebene durchspielten

Vorwort Wenn Sie über den wunderbaren Katalog von Annett und Nando Kallweit hierher gespült wurden: Herzlich willkommen. Und wenn Sie nun mehr wissen wollen, über die Zusammenarbeit, von der im Katalog die Rede ist, ebenfalls: Herzlich Willkommen. Hier gibts die Geschichte dazu. Wie alles begann Ich liebe Kunst, die realVollständigen Beitrag lesenNando Kallweit: Wie fünf Leute alle Level der Meta-Ebene durchspielten

Dein Geschenk – Text, Musik und Video

Die Dosenfischer im Boot-Camp. Auf dem Dorf im Mecklenburgischen, eine Kneipe mit Saal, wir braten Schnitzel und basteln an neuen Songs. Und schneiden mit.

Hier einer dieser Mitschnitte – weil gerade eine Live-Variante bei YouTube erschienen ist. Deshalb hier: Audio, Video und der Text. … Vollständigen Beitrag lesenDein Geschenk – Text, Musik und Video

Hintergrund: Wir holen die Jungs nochmal zusammen

Gottes eigene Bar war eine Kneipe in der Oderberger Straße, Prenzlauer Berg, Berlin 1999. Wie alle Kneipen dort etwas dunkel, Holzstühle, Holztische, Kerze drauf, stilsicher ranzig – ein perfekter Ort, um die Nacht am frühen Morgen zu beenden.

Nichts hatte diese Bar mit uns zu tun und ich kann nur vermuten, dass meine persönliche Beziehung zu dieser Kneipe dazu führte, dass wir uns benannten nach Gottes eigener Bar und schließlich auftraten als Gottes eigene Band. Um diese Verbindung klar zu machen, bauten wir uns zum Bandfoto auf vor dem Schaufenster. … Vollständigen Beitrag lesenHintergrund: Wir holen die Jungs nochmal zusammen