Dass in mir Kleingärtner wohnen, Leute, die schimpfen, wenn andere Leute nicht blinken und die Ohren spitzen, wenn am Sonntag ein Rasenmäher läuft, das musste ich schweren Herzens akzeptieren. Es gilt, sie innerhalb der Kleingartensparte zu halten, im eingezäunten Bereich und immer, wenn sie brüllen zu prüfen, ob in ihrer Wut ein Funken Vernunft schimmert, oder ob eigene Unzufriedenheit macht, dass wir gemeinsam nörgeln und schimpfen, grummeln und gnatzen.
Und nun schimpft einer der Kleingärtner in mir mal wieder. Ich beobachte das seit einiger Zeit. Ausgerechnet mein auf Regeln fixierter Heckenpfleger hat sich aufwiegeln lassen, von denen, die sich mit Stadtplanung für Menschen beschäftigen, von Fahrradaktivisten und all den anderen, die in letzter Zeit immer vehementer die Vorherrschaft des Autos anprangern. Und je mehr ich zuhöre, umso mehr bin ich bereit zu sehen, dass es ja gar nicht gottgegeben ist, dass Fußwege schmal und Parkzonen breit, Bordsteine an Kreuzungen hoch und die Fahrbahnen für Autos glatt und eben sind. Und dass es für alle von Vorteil wäre, an diesem Ungleichgewicht etwas zu ändern.
Vieles ist offenbar saukompliziert. Welt retten, gerechte Verteilung der Ressourcen, Bildung. Dringend nötig. Läuft nicht. Inklusion – wie beschämend ist der Zustand derzeit, bitte? Und dennoch kriegen wir so wenig auf die Reihe. Doch hier ist endlich etwas, das ganz einfach zu machen wäre und an dem, so sehr ich auch grübele, kein Haken zu finden ist: Tempo 30 innerorts… … Vollständigen Beitrag lesenTempo 30 in der Stadt: Meine Kleingärtner und ich